Die Chinesin Mei Mei demonstrierte bei einem Besuch in
Niedertaufkirchen an connection-Mitarbeitern die uralte chinesische Heilkunst des Guasha.
Diese Methode stammt aus prähistorischer Zeit und wird als Vorläufer der Akupunktur
bezeichnet. Während der Behandlung trägt sie ein spezielles Öl auf die zu behandelnden
Hautpartien auf und beginnt dann, mit einem speziellen Schaber aus Jade auf diesen
Flächen zu schaben. Obwohl die so behandelten Hautpartien danach oft aussehen wie nach
einer Folter spürt der Patient dabei tvpischerweise so gut wie keine Schmerzen, und auch
danach nicht, sondern Erleichterung.
Die nach der Behandlung stark geröteten Hautstellen
zeigten Blutergüsse (in, nicht auf der Haut), was von MeiMei als Zeichen
lokaler Disharmonien interpretiert wurde. Connection-Praktikantin Anna Maria liess sich
behandeln und fand das Schaben sehr angenehm: "Hinterher war meine Haut ganz
weich". Redaktionspraktikant Uli Preiter empfand es ebenfalls als sehr wohl tuend
und spürte, dass sich Verspannungen und Blockaden lösten: "Ich würde das gerne
noch mal machen, denn ich denke, dass mit jeder weiteren Anwendung die Wirkung auch
länger anhält". Wie die Dinge stehen, dürfte daraus aber kaum was
werden, denn Ulis Frau war gar nicht begeistert vom Aussehen seines Rückens ...
Auch für Peter Plein war das Schaben sehr angenehm und
entspannend, und er hofft, irgendwann einmal auf diesem Gebiet noch dazulernen zu
können. Mei Mei ist in Europa eine der wenigen Personen, die diese Technik beherrschen
und auch andere darin ausbilden können. Sie sagt: Seit 2O Jahren etwa wird diese
uralte, traditionelle Technik in China wieder zusehends populärer". Mei Mei
führt das vor allem darauf zurück, dass in China die kostenlose Gesundheitsversorgung
nahezu komplett abgeschafft wurde, während Guasha als ganzheitliche Methode viele andere
Therapien überflüssig zu machen verspricht. Warum bei der Schabung ausgerechnet Jade
verwendet wird, erklärt sie so: Jade wird von Alters her in China eine grosse
Heilwirkung zugesagt. Moderner betrachtet, spricht für Jade vor allem, dass durch diesen
Stein keine statische Aufladung der Haut stattfïndet".
Um die Methode des Guasha an andere weiter zu
geben, bietet Mei Mei neben den Anwendungen auch Seminare an, in denen jeder selbst das
Schaben erlernen kann. In einem Grundlagenkurs von vier oder sechs Tagen sollen die
Teilnehmer befähigt werden, Anwendungen geben zu können, die die Gesundheit fördern und
die Vitalität stärken. Wer spezieller arbeiten will, für den hat sie einen Folgekurs
anzubieten, in dem sie die Verabreichung gezielter Behandlungen vermittelt.
Connection Magazin, Sept./Okt. 2000
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Last update: 09/10/05 |